Land ist noch lange nicht in Sicht – es sind noch 700 Seemeilen. Trotzdem wird vieles ein bisschen leichter, jetzt wo die Distanz kürzer, der Wind ein paar Knoten schwächer und damit die Wellen etwas länger und gleichmäßiger sind. Und natürlich durch das beflügelnde Gefühl, es bald geschafft zu haben.
Das Land kündigt sich, wie bei Kolumbus, durch Seegras an, das in großen Flecken vorbei zieht.
An Bord essen wir uns dem Ende des Frischproviants entgegen. Es gibt noch neun Orangen, vier Tomaten, eine Gurke, fünf Zitronen, einen heldenhaften kanarischen Weißkohl und drei uns namentlich bekannte Äpfel. Hunger werden wir dennoch nicht leiden – mit unseren Konserven würden wir wieder zurück auf die Kanaren kommen.
Außerdem hat Jörg vorgestern zwei herrliche Roggenbrote gebacken und wir frühstücken nach einigen Müsli- und Apfelmustagen glücklich Käse- und Schinkenstullen.
Seit der zweiten Woche klappt das Kochen mit den entsprechenden akrobatischen Einlagen sogar gelegentlich ohne Seekrankheit und wir legen uns in‘s Zeug: Gestern gab es ein schönes Curry, heute wollen wir Kartoffelklößchen mit Pfifferlingen (getrocknet) machen.