Carriaco
Nach mehreren Kreuzschlägen erreichen wir schließlich die Nordspitze von Grenada. Vorbei an den „Sisters“ einer keinen Inselgruppe bei Ronde Island erreichen wir schließlich die Tyrel Bay auf Carriacou. Aber es ist spät geworden und schon dunkel als wir ankommen.
Wir versuchen uns an den Topplichtern der anderen Ankerlieger zu orientieren, von denen wir glauben sieben bis acht ausmachen zu können. Zum Glück geht alles gut und wir stellen erst am nächsten Morgen erstaunt fest, dass dort nicht acht sondern eher 28 Boote liegen und sich in sehr überschaubarer Entfernung ein großer, am Vorabend nicht beleuchteter Frachter vor Anker befindet.
Im Hafenamt steht ein Schreibtisch bezeichnet mit »Customs« und ein weiterer mit »Immigration«. Alles geht zügig und freundlich vonstatten und wir können bald zur Hillsborough Bay aufbrechen, die zwei bis drei Seemeilen entfernt liegt. Dort ankern wir vor dem Örtchen Hillsborough und landen mit dem Dinghi am Strand an. Wir schlendern die einzige Hauptstraße entlang und entdecken das Kayak Kafe, das eine traumhafte, schattige Terasse mit Blick auf die Bucht und die Moana Blu hat. Wir genießen und essen ein leckeres Mittagessen mit viel Salat und frischem Fisch. Wir machen eine Provianttour und kaufen alle 5L-Wasservorräte eines kleinen Supermarktes auf. Außerdem bestaunen wir die Auswahl in Pattyʼs Deli, wo es Köstlichkeiten aus Italien, Frankreich und England zu kaufen gibt. Wir fragen nach einer Thaibasilikum-Pflanze, die auf einem Schild angepriesen wird und sich als kleiner Busch entpuppt. Sie zieht unter der Sprayhood der Moana Blu ein, wo traditionell ein Basilikumtöpfchen zu finden ist.
Zurück auf der Moana Blu macht sich Jörg heldenhaft anʼs Werk, selbstgemachte Ravioli herzustellen. Leider nimmt das Verhängnis seinen Lauf: Die frisch im Foodland in St. George gekauften Eier haben die Transformation von Kühlprodukt in Schiffsproviant gar nicht gut verkraftet – sie sind schlecht und stinken fürchterlich. Der wackere Jörg entsorgt sie klaglos und macht sich mit Kerstin und dem Dinghi auf den Weg zum Supermarkt, um neue Eier zu kaufen. Zurück an Bord kommt es zu einer verhängnisvollen Verwechslung und der neu angesetzte Nudelteig hat Roggenvollkornmehl zu Hauptzutat. Es wird umdisponiert und daraus ein duftendes Roggenbrot fürʼs Frühstück am nächsten Tag gebacken. Beharrlich, wenngleich mittlerweile etwas tense, setzt Jörg den dritten Nudelteig an. Er wird entschädigt und wir alle verwöhnt mit einem wundervollen Abendessen von Ravioli mit einer Füllung von Tomate und gegrilltem Huhn. Einfach großartig!!